Mein therapeutisches Selbstverständnis
Ich eröffne innere und äussere Räume. In diesem können Menschen sich frei bewegen und ausprobieren. Sie können sich selbst, anderen und Anderem begegnen. Ich habe die Fähigkeiten, das Wissen und die Methoden, um diesen Raum zu schützen und zu halten. Ein Raum, in dem Gestern auf Heute und Morgen trifft. Der das Gestern zum Heute werden lässt und dadurch für Morgen neue Türen öffnet. Ein Raum, der das Heute zum Gestern werden lässt, damit Türen geschlossen werden können, um sich dem Morgen zuzuwenden.
Ein Raum, in dem Gefühle erspürt, gespürt und ihnen nachgespürt werden kann. Wo Gefühle ihren Platz bekommen und ihnen eine Berechtigung gegeben wird. Er gibt Möglichkeiten, sich den unbekannten oder ungewollten Gefühlen zu nähern und mit ihnen in Kontakt zu treten. Ein Raum in dem Handlungen, Haltungen und Verhalten ausprobiert werden, die im bisherigen Repertoire noch nicht enthalten oder noch nicht verfügbar waren und dadurch etwas in Bewegung bringen. In dem erspielte und erprobte Handlungen zu neuen Vorstellungen führen, die das Leben bewegen. Ein Raum, der zugleich Innen und Aussen ist. Im Aussen zeigt sich das Innen. Das Innen bahnt sich einen Weg nach Aussen und wird greifbar, anschaubar, wandelbar. Erfahrungen im Aussen bahnen sich ihren Weg nach Innen und können dort ihren Platz finden und als neues Material in das Repertoire der Handlungen, Haltungen und Verhalten eingehen.
Ich bin eine Zeugin, die wahr-nimmt. Manchmal am Rande des Geschehens und manchmal mittendrin. Ich bezeuge was geschieht und zeuge Anerkennung.
An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser. (Charlie Chaplin)
Humanistisches Menschenbild
Im Humanismus der Psychologie geht es vor allem darum, Selbstverwirklichung und Selbstentwicklung als grundlegenden, sinnstiftendes Merkmal der Persönlichkeit zu erkennen. Wesentlich ist dabei auch das Begreifen des Menschen als grundsätzlich gut. Durch dieses gegebene Fundament sind auch die Möglichkeiten zur Selbsthilfe in einem Menschen selbst verankert. Diese dienen der Selbstentwicklung oder sind dem Menschen eigene Instrumente die persönlichen Probleme im Leben zu bewältigen und dabei stetig an sich selbst zu wachsen.
Übergeordnet in der therapeutischen Haltung ist die Ausrichtung auf Hilfe zur Selbsthilfe und die positiven Konsequenzen für das Selbstkonzept des Klienten bei erfolgreicher Beratung und Therapie. Dadurch dass der Mensch sich zunächst mit sich selbst soweit auseinandersetzt, dass er sein individuelles Problem für sich begreift und dann mit Unterstützung durch den Berater Strategien entwickelt, sich selbst von seinen Problemen zu befreien, wird das Selbstbild verbessert und das Selbstvertrauen steigt. Dadurch kann eine positivere Wahrnehmung der Realität entstehen und Selbstverwirklichung und Heilung wird möglich gemacht.
